Stadt der Schwerelosigkeit

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Stadt der Schwerelosigkeit
eine kurze Utopie

                                      

 

2121 n.Chr., als sich auf der Erde alles zum Guten wendet, sämtliche Kriege, Krisen und Konflikte bewältigt sind, es keine Hungersnöte, Umweltkatastrophen und Wirtschaftskrisen, keine politischen und religiösen Terrorakte mehr gibt, konzentriert sich die Welt auf das Wohlergehen der Menschheit und der Umwelt. 

Technologien zum Erforschen des Universums und der Ozeane werden vorangetrieben.

Den größten Durchbruch schaffte das zweidimensionale Material Graphen.  Es konnte viele, jahrelang ungeklärte Probleme endlich lösen. Im Jahre 2070 gelang es, eine  kostengünstige und schnelle Produktion zu erzielen und es dadurch zu einem Massenprodukt für sämtliche Bereiche der Industrie werden zu lassen.

Obwohl Graphen extrem dünn und leicht ist, hat die Kohlenstoffverbindung eine 125-mal höhere Zugfestigkeit als Stahl. Es ist härter als ein Diamant und weist eine extrem hohe Wärme- und Stromleitfähigkeit auf.

Unter anderem konnten nun endlich die Weltraumaufzüge massentauglich hergestellt werden, die nun nur noch an einem ein Meter breiten und einem ein Nanometer dünnen Kabel entlang gleiten.

Durch das IAGS (Internationale Abkommen gegen die Suburbanisierung zum Schutz der Natur und der Sauerstoff-Gewährleistung), verdichteten sich die Städte immens und wuchsen immer mehr in die Vertikale.

Als logischer Schritt gegen die Über-Urbanisierung wurden neue schwebende Städte entwickelt, die an wirtschaftlich strategisch wichtigen Punkten platziert wurden.

Die sogenannten Floating Citys wurden dadurch attraktive Knotenpunkte zwischen zwei Kontinenten. 

Besonders Vielflieger profitieren von den kurzen Geschäftswegen, zum Beispiel zwischen den USA und Europa. Ein Flug von London nach New York, für den man früher drei Stunden brauchte, dauert aus einer Floating City nur noch eine Stunde, da die Flughöhe bereits erreicht ist. Dadurch wurden aus langwierigen Geschäftsreisen kurze Arbeitswege.

Eine schwebende Stadt wird auf ca. 10 000 Metern Höhe platziert und an Satelliten in der Erdumlaufbahn verankert. Durch die richtige Entfernung zwischen Stadt und Satellit, wird mit Hilfe der Gravitation und der Erdrotation ein schwebendes Gleichgewicht erzeugt. 

Nach jahrelanger Forschung, Analysen und Prototypen entwickelte sich schließlich ein System der Floating Citys, das sämtliche Problematiken löste.

Als optimale Form erwies sich eine ringförmige Stadt, wodurch die Zugfestigkeit gewährleistet, das Gewicht gleichmäßig verteilt und die Stadt kontinuierlich erweitert werden konnte.

Floating Citys sind so konzipiert, dass sie nicht nur in der Horizontalen wachsen können, sondern sich auch nach oben und unten ausdehnen können. 

In jeder schwebenden Stadt gibt es 5 Grundebenen:

 

E+2: F-Train Metro

E+1: Versorgung

E  0: Airport

E-1: Industrie Versorgung

E-2: Gewächsebene

Diese Ringebenen sind in allen Städten gleich. Was sich darüber und darunter zuträgt, hängt von der Partnerstadt ab.

Partnerstädte sind in erster Linie Orte von Weltkulturerbe, die in erdbebenbedrohten Gebieten stehen, um sie im Falle einer Zerstörung für die Nachwelt zu erhalten. Diese werden jedoch nicht eins zu eins nachgebaut, sondern in einer virtuellen Welt begehbar. Um einem das Gefühl zu geben wirklich vor Ort zu sein, werden große Plätze wie z.B. der Meidān-e Emām in Isfahan mit Teilen der Umgebung symbolisch nachgebaut. Sie können mit einer VR-Brille erforscht werden. Nimmt man diese Brille ab, wird man merken, dass das einzig Reale die Menschen und die Dimensionen sind. 

Allerdings sind Floating Citys nicht nur Orte zum Wohnen, sondern auch wichtige Knotenpunkte zwischen Erde und Weltall.

Wie sich herausstellte, ist es sinnvoller die Weltraumaufzüge erst ab einer Höhe von zehn Kilometern starten zu lassen, da der Energieaufwand darunter zu hoch wäre. Außerdem sind festverankerte Aufzüge zu schadensanfällig. Dadurch, dass die Basis der Aufzüge im Meer schwimmt, sind sie flexibler und sicherer. 

Sie transportieren neben Menschen,  auch viel Arbeitsmaterial in den Weltraum und zum Mond. Dort werden sie dann mit dem abbaubaren Rohstoff Helium-3 vom Mond gefüllt und zurück nach unten geschickt.